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Weg mit den „Weiße Flecken“: Schnelles Internet kommt auf verschiedenen Wegen ins Haus

Die Tiefbauplanung im Rahmen des Weiße-Flecken-Projekts war ein Thema der Informationsveranstaltung des Eigenbetriebs „BreitBand Bergkamen“ (BBB) in der Kamener Stadthalle.

Rund 40 Mandatsträger aus den am Breitbandausbau beteiligten Kommunen Kamen, Bergkamen und Bönen und einige interessierte Bürger erfuhren dabei unter anderem, dass die Bagger im vierten Quartal des laufenden Jahres anrollen sollen.
 

Bönen/Bergkamen/Kamen – „Die Feinplanung ist zu 95 Prozent fix“, kündigte Marc Alexander Ulrich, Betriebsleiter des Eigenbetriebs, an. Insgesamt sollen rund 150 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden.

Wie das geschehen soll, erklärte Norbert Hartmann vom Planungsbüro Broadband Academy GmbH. „Das Ganze ist eine immense planerische Herausforderung. Wir haben uns viele Gedanken gemacht“, sagte der Netzplaner. Dabei sei man bestrebt gewesen, wegen des hohen Verwaltungsaufwandes keine Autobahnen zu kreuzen und zudem möglichst wenig Brücken- und Bahnquerungen bei der Verlegung berücksichtigen zu müssen.

Eingeteilt wird das Gebiet in acht Versorgungs-Cluster: Bönen West, Bönen Ost, Nordbögge, Heeren, Kamen Nord, Kamen Süd, Bergkamen und Rünthe. Die jeweiligen Verteilpunkte sind in der Zukunft dann immer wieder erweiterbar. „Es muss also nicht jedes Mal die Straße neu aufgerissen werden“, erklärte der Netzplaner.
 

Versiegelte und unversiegelte Trassen

Etwa 50 der 150 Kilometer langen Trasse sind laut Norbert Hartmann versiegelt, werden also als Straßen und Gehwege genutzt. Beim Rest handelt es sich um unversiegelte Trassen wie Feldwege. Neben der bekanntesten, offenen Bauweise, bei der die Erdoberfläche geöffnet und ein Graben ausgehoben wird, um die Leitungen zu verlegen, werden auch alternative Verlegemethoden wie das grabenlose Horizontalspülbohrverfahren-Verfahren genutzt. Dieses erfordert eine Start- und eine Zielbaugrube, dafür bleibt im übrigen Trassenbereich die Oberfläche unberührt. Dieses Verfahren wird bei der Unterquerung von Hindernissen wie Bahntrassen oder Flüssen genutzt. Zum Einsatz kommen werden in verdrängungsfähigen Böden ebenso pneumatisch betriebene Bohrhammer. „Zwei Drittel der Maßnahmen sollen möglichst schonend für die Umgebung durchgeführt werden“, unterstrich Norbert Hartmann.

Über 600 Eigentümer haben unterschrieben

Über 600 Hauseigentümer haben bereits Nutzungsverträge mit dem BBB-Betrieb geschlossen. „Den Rest bekommen wir dazu, wenn der Bagger auf der Straße steht“, ist Marc Alexander Ulrich optimistisch. Insgesamt 110 000 Bürger, die angeschlossen werden könnten, wohnen im Gebiet.

Informationen zur bevorstehenden Ausschreibung der Tiefbauarbeiten und deren Beginn erhielten die Anwesenden von Stefan Kleine von der agn Projektmanagement GmbH. Demnach soll die Ausschreibung für Tiefbau und Kabelzug im kommenden Quartal in einem EU-weiten, offenen Verfahren erfolgen. Wenn die Angebote vorliegen, erfolgt die Konkretisierung des Förderantrags – auch angepasst an die aktuelle Marktlage. „Wir hoffen, dass das Förderverfahren im dritten Quartal abgeschossen wird, sodass nach der Zustellung des Bescheids der Zuschlag an die Firmen erfolgen kann“, so Stefan Kleine. Demnach könnte die Bauausführung im vierten Quartal beginnen, die bauliche Fertigstellung soll 2025 erfolgen. Danach geht es mit der Inbetriebnahme durch den Pächter, die in Hamm ansässige Helinet, weiter. „Dann wäre dieser Teil des Netzes abgeschlossen und die grundsätzliche Voraussetzung geschaffen, Breitband in den nächsten Jahren weiter zu denken“, so der Projektsteuerer.